Eine Rosenfarm,
zwischen Profitstreben, Umweltverträglichkeit und sozialer Verpflichtung
Etappe 3 von 4



Ich bin Geert, ein niederländischer Farmmanager. Ich leite eine mittelgroße Blumenfarm (ca. 40 ha) direkt am Lake Naivasha. Auf unserer Farm bauen wir ausschließlich Rosen an. Auf der Farm arbeiten circa 700 kenianische Arbeiter, für die ich verantwortlich bin. Neben Quantität und Qualität der Produktion spielen für uns vor allem betriebswirtschaftliche Faktoren eine wichtige Rolle. Unsere tägliche Arbeit findet daher abwechselnd zwischen Büro- und Gewächshaus statt. In Kenia gefällt es mir sehr, deshalb engagiere ich mich neben meiner Arbeit ehrenamtlich bei verschiedenen Organisationen wie z. B. einer Gruppe zum Schutz des Uferbereichs des Lake Naivasha.
Die Preise für Rosen sind in den letzten Jahren gesunken, die Kosten sind ungefähr gleich geblieben. Für die kenianischen Blumenfarmen bleibt nur ein kleiner ökonomischer Spielraum: Nur 13,2 Prozent der Gesamtkosten entstehen in Kenia.
Anteile der Kosten am Umsatz einer Rose in Cent (Ladenpreis 37 ct), beispielhaft



Im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen wir Umweltschutzmaßnahmen umzusetzen — wie z. B. das Recycling von Abwasser, das uns sogar hilft, Dünger zu sparen. Zudem müssen wir die Standards der zahlreichen Zertifikate erfüllen, um weiterhin Zugang zum europäischen Markt zu haben.


Im Rahmen unserer wirtschaftlichen Möglichkeiten stellen wir sehr viele ungelernte Arbeitskräfte für einfache Arbeiten ein. Da wir so viele Arbeiter brauchen, kümmern wir uns gut um sie.
Tausende ungelernte Arbeiter auf Farmen? Werden die nicht alle ausgebeutet?
Wie Angestellte von der Rosenzucht profitieren und warum sie dennoch häufig zu kämpfen haben, erfahren Sie in Kapitel 4.